Geschichte des Turnvereins

Den TV Unzenberg/Heinzenbach gibt es bereits seit 1927. Im nachfolgenden wird die Geschichte des Vereins

Gründung in 1927

Zu den vielen Turnvereinen im Hunsrück, die sich in den zwanziger Jahren neu bildeten, gehörte auch der TV Unzenberg. In den ersten Tagen des Jahres 1927 fand auf Anregung des damaligen Lehrers Jakob Sohns eine erste Zusammenkunft einiger Männer statt, die schon anderorts turnerisches Leben und Wirken kennengelernt hatten. Am 23. Januar 1927 gestaltete dann die Turnerriege aus Kümbdchen-Keidelheim im Saale Demgen einen Werbeabend. (Werbeplakat aus dem Jahre 1927) Dabei schilderte in kernigen und begeisternden Worten der erste Gauvertreter, Dr. Schüler, die Aufgaben und Ziele der Deutschen Turnerschaft. Dieses erste Auftreten einer Turnerriege in Unzenberg und die mitreißende Ansprache des Hunsrücker Turnerführers, führten zur Gründung des Turnvereins Unzenberg 1927. Der erste Vorstand bestand aus den drei Turnbrüdern: - Lehrer Jakob Sohns,- Jakob & Heinrich Demgen Sofort begann ein reger Übungsbetrieb, der allerdings unter Mangel von Geräten litt. Jede Woche marschierten deshalb die Turner des Vereins einmal nach Kirchberg, um zu schauen und zu lernen. Am 2. Ostertag 1927 zogen die Turner zum ersten Mal in Turnkleidung unter fröhlichem Gesang durchs Dorf zum Spielplatz, um den noch Außenstehenden praktisch zu zeigen, was turnerisches Leben heißt. Am 21. April 1927 konnten die ersten Turngeräte am Bahnhof in Unzenberg in Empfang genommen werden. Schon zum Zöglingswetturnen in Hochscheid am 8. Mai 1927 entsandte der Verein fünf Zöglinge. Von nun an waren Turner aus Unzenberg bei allen turnerischen Veranstaltungen des Hunsrückgaus vertreten. Das Bergfest an der Nunkirche brachte schon den ersten Erfolg. Die Zöglinge des Vereins wurden in der 5 x 100 m - Staffel Gaumeister. Am Ende des Gründungsjahres war der Verein zahlen- und auch leistungsmäßig so stark, dass er sich würdig in die Reihen der Hunsrücker Turngemeinschaften stellen konnte.

Die ersten 5 Jahre

Auch in den folgenden Jahren nahm der Verein einen stetigen Aufschwung. Neben der rein turnerischen Aufgabe, sah der Verein stets seine besondere Verpflichtung gegenüber der Dorfgemeinschaft. Dies spiegelte sich in den alljährlich stattfindenen dörflichen Veranstaltungen wieder. Die winterlichen Theaterabende waren stets eine willkommene Bereicherung des Dorfgeschehens. Die alljährlichen Familienabende zeigten in besonderem Maße, wie sehr sich der Turnverein, als einziger Verein des Dorfes, um die Pflege eines echten Gemeinschaftsgeistes bemühte. Es würde hier zu weit führen, jede Veranstaltung, Feier und jeden turnerischen Erfolg des Vereins und einzelner Mitglieder aufzuführen. Es werden daher im Folgenden nur die Ereignisse angedeutet, die in der Vereinsgeschichte eine besondere Bedeutung erlangt haben. Im Jahre 1929 hatte der Verein 36 aktive Turner. Im gleichen Jahr wurde der Wimpel des Vereins angeschafft. Am 3.,4., und 5. Mai 1930 fand in Unzenberg das Zöglingswettturnen des 2. Bezirks statt. Trotz des wolkenbruchartigen Regens verlief das Fest harmonisch und erinnerungsreich. Der Turnverein Unzenberg zeigte damit zum ersten Mal, dass er auch ein größeres Fest erfolgreich zu gestalten wusste. Beim Bezirksturntag am 22. Februar 1931 wurde dem Verein für die glänzende Durchführung des Bezirks-Zöglings-Wettturnens vom Bezirksvertreter eine Urkunde überreicht. Vom Juni 1930 bis zum November 1931 war der Verein ohne Turnsaal. In dieser Zeit nahmen die Turner und Turnschüler lieber die Unannehmlichkeit des Turnens im Freien bei jeder Witterung auf sich, als mutlos abseits zu stehen. Diese Tatsache zeigt, dass schon in den wenigen Jahren der Tätigkeit im Kauerbachtal, Turner herangewachsen waren, die mit Leib und Seele dem Turnertum die Treue hielten.

Der Verein im 3. Reich und in der Nachkriegszeit

1933 gründete der Verein einen Spielmannszug. Die Ausbildung leitete Jakob Sohns und Christoph Assmann. Turnbruder Heinrich Schneider war Teilnehmer beim 15. Deutschen Turnfest vom 21. bis 30. Juli 1933 in Stuttgart. Im August 1935 fand in Saarbrücken das Saargau-Fest statt. Unter den Gästeturnern des Hunsrücks befand sich auch der damaliger Turnwart Emil Lang. In den folgenden Jahren wurde das turnerische Leben im Verein immer mehr in den Strudel der Zeitverhältnisse hineingerissen. Mit Beginn des 2. Weltkrieges kam die Tätigkeit des Vereins, bedingt durch Einberufungen zum Kriegsdienst, allmählich zum Erliegen. Erst im Jahr 1950, nachdem die Besatzungsmächte das Turnverbot aufgehoben hatten, konnte daran gedacht werden, den Turnverein neu aufleben zu lassen. Trotzdem dauerte es noch bis zum 8. Januar 1951, bis im ehemaligen Vereinslokal Jakob Demgen bei einer einberufenen Mitgliederversammlung der Beschluss gefasst wurde, die Vereinstätigkeit wieder aufzunehmen. Folgende Turnbrüder wurden nunmehr von den versammelten Mitgliedern mit der Leitung des Vereins betraut und in den Vorstand gewählt:

  • ⁣1. Vorsitzender: Emil Lang
  • ⁣2. Vorsitzender: Jakob Müller
  • ⁣1. Schriftführer: Rudi Martin
  • ⁣2. Schriftführer: Willy Berg
  • Kassenwart: Peter Stumm
  • ⁣1. Turnwart: Gustav Demgen
  • ⁣2. Turnwart: Aloys Dillmann
  • ⁣1. Beisitzer: Jakob Kasper
  • ⁣2. Beisitzer: Rudolf Thomas
  • Gerätewart: Ernst Adam

Es wurde auch beschlossen, das alte Vereinslokal, Gastwirtschaft Jakob Demgen, beizubehalten. Mit dieser Aufnahme der Vereinstätigkeit war der wichtigste Schritt getan und der Verein konnte, mit seinem Vorstand an der Spitze, wieder an die Öffentlichkeit treten. So wurde auch sofort im neu erbauten Saal der Gastwirtschaft Jakob Demgen mit den wöchentlichen Turnstunden begonnen, um vor allem die Jugend für den Turnsport zu begeistern. Die sofortige Aufnahme der Übungsstunden war aber in erster Linie nur durch den Gastwirt Heinz Demgen möglich, in dessen Saal die Turnstunden nach der erzwungenen Ruhezeit des Vereins abgehalten wurden. Dank galt vor allen Dingen der Ehefrau des langjährigen Vorsitzenden und Turnwarts August Creutzer, die die Turngeräte über die Kriegs- und Nachkriegswirrnisse hinüberretete. Es wäre dem Verein kaum gelungen nach dem Wiederaufleben die erforderlichen Turngeräte anzuschaffen, denn das Vereinsvermögen betrug zu diesem Zeitpunkt ganze 3,89 DM und dieser Betrag war noch von dem damaligem Amt für kontrolliertes Vermögen gesperrt.

In den darauffolgenden Jahren nahm der Verein stets an Mitgliedern zu. Die Breitenarbeit wurde im Verein vorangetrieben. Diese Arbeit fand durch die Verleihung des „Dr. Schüler-Gedächtniswimpels“ des Hunsrückgaus in den Jahren 1955 und 1956 öffentliche Anerkennung.

Ganz organisch wuchs so ein Stamm von besonders talentierten und befähigten Turnern und Turnerinnen, die natürlich ihre besondere Förderung erfuhren.

Erfolge Anfang der 50er Jahre

Im Reigen der besonderen Erfolge soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Verein in den Jahren 1951 bis 1953 den Gaumeister im Tauziehen stellte.

Eine selbstverständliche Aufgabe der Vereinsführung war es stets, Turner und Turnerinnen nicht nur fachlich auszubilden und zu fördern, sondern auch erzieherisch zu wirken. „Nicht nur in dem Turnsaal soll die Jugend zeigen, dass sie in Jahn´schem Geiste heranwachsen will, nein - auch im täglichen Leben muss davon etwas spürbar werden.“ „Ordnungsliebe und Disziplin in jeder Gemeinschaft zeigen, muss Verpflichtung eines jeden Turners sein.“ Als Erfolg einer planmäßigen Erziehungsarbeit an der Unzenberger Turnjugend darf gewertet werden, dass der Verein in den vorangegangenen drei Jahren bei den Festzügen der Gauturnfeste stets den besten Eindruck hinterließ und dafür jeweils mit einer Urkunde des Gaues ausgezeichnet wurde.

Beim Bergfest an der Nunkirche konnte im Jahre 1956 das „Präsidentenbanner“ trotz zahlreicher Konkurrenz gewonnen werden. Zur siegreichen Mannschaft gehörten: Linus Dietrich , Hannelore Müller , Walter Munzlinger , Elisabeth Winn & Eugen Müller

Die Turnhalle

Ein weiterer großer Erfolg wurde im Jahr 1955 erreicht (Bericht Hunsrücker-Zeitung vom 02. August 1955): Am 16. März 1956 fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt, in der mit 41-Ja-Stimmen, bei null Gegenstimmen und zwei Stimmenthaltungen beschlossen wurde, auf dem gemeindeeigenen Gelände an der Tombacherstraße eine Turnhalle für den Turnverein zu bauen. Die Orstgemeinde Unzenberg stellte bereitwillig das Grundstück zur Verfügung, auf dem schon einige Tage nach der Beschlussfassung die Einebnungsarbeiten begannen. In wochenlanger Arbeit wurden Unmengen von Schutt weggefahren, die alle im Umlegungsverfahren für Wegebau usw. verwendet wurden. Die Umlegungsgemeinschaft Unzenberg hatte hierfür eine Planierraupe mit Ladegerät kostenlos zur Verfügung gestellt. Bereits am 2. August 1956 wurde in einer schlichten, abendlichen Feier der Grundstein zum Bau der Turnhalle gelegt. Hierbei wurde vom Ehrenmitglied Peter Kauer die von Malermeister Linus Dietrich handschriftlich geschriebene Urkunde an der Nordseite des Gebäudes in einer versiegelten Flasche eingemauert. Wir bauen das Haus aus Holz und aus Stein, bau´n Treue und Liebe mitten hinein. Die Treue zum Werk, die ernst uns rief, die liebe zum Licht, das heilig und tief, uns allen im innersten Herzen flammt, dem wir gehören, dem wir entstammt. Es wachse hinein in den künftigen Tag, Gott gebe seinen Segen dazu. Wir aber, wir wollen mit hellen Herzen, begleiten der Arbeit täglichen Takt und fröhlich schaffen auf gute Vollendung. Und wenn es vollendet, das Haus der Jugend, so woll´n wir´s erfüllen mit unserer Frische, mit unserer Frömmigkeit,...

ebenfalls wurde ein Gedicht vorgetragen : In den dunklen Schoß der Erde legen wir den ersten Stein, daß der Bau erhoben werde heut im Namen Gottes ein. Mag der Maurer nun die drei Schläge tun, die altergebrachte Sitte vorschrieb, auf des Steines Mitte. mit unserer Fröhlichkeit und der uns geschenkten Freiheit. Das walte Gott. Auf denn, Turner, ringet, prüft der Sehnen Kraft. Doch zuvor umschlinget euch als Brüderschaft. Großes Werk gedeiht nur durch Einigkeit. Wie wir hier im Kreis verbunden stehn und die ersten Steine im Grunde sehn, bitten wir in alter Handwerksweise: Herr, beschütze Leitern und Gerüst, daß, wenn einst der Bau vollendet ist, keiner fehle, der hier steht im Kreise! Nach der Grundsteinlegung ging die Arbeit an der Turnhalle zügig weiter, so dass bereits am 01.12.1956 in einer schlichten Feier im Vereinslokal Gustav Demgen das Richtfest gefeiert werden konnte. Dank der aufopfernden Tätigkeit der ganzen Einwohnerschaft des Dorfes, war es schließlich soweit, dass die Halle am 27., 28. und 29. Juli 1957 eingeweiht wurde. Gleichzeitig wurde das 30jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Die Einweihung der Turnhalle stellte alles in den Schatten, was Unzenberg bis dahin an Festen erlebt hatte. Alle Gebäude des Dorfes waren festlich geschmückt, als das Fest am Samstag, den 27.07.1957 begann und in der Reihenfolge des nachstehend aufgeführten Programms seinen Verlauf nahm. Siehe Veranstaltungsüberblick: Das herausragende Ereignis des 3tägigen Festes, waren die turnerischen Darbietungen der „Kölner Turnerschaft von 1843“ mit ihren Weltklasseturnern Halbert Dicklich und Dr. Masami Ota (Japan). Leider war der ebenfalls angesagte Helmut Bautz verhindert. Aber auch so kamen die Zuschauer auf ihre Kosten und sahen einmalige Leistungen. Der kleine Japaner Dr. Ota war der Liebling der Zuschauer und erntete den stärksten Beifall. Nach Beendigung des Turnens überreichte unser Vorsitzender Lehrer Herrmann (der die Riege für das Schauturnen auch gewonnen hatte) dem Riegenführer Halbert Dicklich zur Erinnerung an unsere Turnhallenweihe einen handgeschnitzen Teller und für das leiblich Wohl einen großen Präsentkorb.

Die Turner der Kölner Turnerschaft verewigten sich in unserer Vereinsgeschichte mit einem Foto und Autogrammen. Das 3tägige Fest war in jeder Hinsicht ein großer Erfolg für den Turnverein. Die Halle und das daran gebaute Festzelt waren, vor allem am Festsonntag, als die Kölner Turnerschaft turnte, zum brechen gefüllt, und Hunderte konnten wegen Überfüllung keinen Einlass mehr finden.

Das Gauturnfest 1960

Am 28.-29. Mai 1960 war es dann soweit und das 24. Gauturnfest nahm seinen Lauf. Unzenberg hatte sein Festkleid angelegt. Die Häuser waren mit Tannengrün, Fähnchen und Girlanden festlich geschmückt und entlang den Straßen waren Birken aufgestellt. Das Fest begann am 28.05. mit einem Kommersabend, an dem auch die Kämpfe um das Gaubanner ausgetragen wurden. Sieger wurde der TV Raversbeuren. Am Festsonntag beteiligten sich 41 Aktive des TV Unzenberg an den Wettkämpfen. Folgende Siege wurden errungen: 1ter beim Deutschen Vereinsturnen Note „vorzüglich“ 2ter bei Haltung und Auftreten im Festzug / 2 Preise errangen Sieger in den Mehrkämpfen

  1. Sieger Hannelore Müller, Walter Munzlinger, Maria Krämer
  2. Sieger Ruth Creutzer, Hans Joachim Schmitt, Marliese Kasper
  3. Sieger Werner Rockel, Elisabeth Winn
  4. Sieger Manfred Gumm
  5. Sieger Christel Kurtz
  6. Sieger Heidemarie Bauer, Anneliese Adam
  7. Sieger Günster Demgen
  8. Sieger Sabine Derelo Damit waren fast 35 % der Wettkämpfer unter den ersten 10 Siegern. Der Verein zählte somit neben dem TV Raversbeuren und dem TV Kümbdchen-Keidelheim zu den erfolgreichsten teilnehmenden Vereinen am 24. Gauturnfest. Diese Erfolge konnten alle mit Stolz erfüllen.

Die neue Fußballabteilung

In den nachfolgenden Jahren hat sich dann im Verein so manches geändert. Der 1. Vorsitzende Heinrich Herrmann verließ Unzenberg und ging als Lehrer nach Monzingen an der Nahe. Sein Nachfolger wurde Anton Schneider. Er hatte eine unruhige und wechselhafte Zeit des Vereins durchzustehen, da sich besonders bei den jungen Buben und Mädchen immer mehr Freude am Fußball bemerkbar machte. Turnerisch wurden aber immer die Gauveranstaltungen weiter besucht und mancher Preis auch in der Leichtathletik mit nach Unzenberg genommen. Da in den Jahren 1963 / 64 und ´65 schon viele Turner und gute Sportler bei Nachbarvereinen Fußball spielten, wurde dann auf Antrag einiger Vereinsmitglieder an der Jahreshauptversammlung 1966 eine Fußballabteilung gegründet. Voller Begeisterung ging man nun diesem neuen Betätigungsbereich nach.

Im Sommer 1966 wurden dann die ersten Freundschaftsspiele mit viel Ehrgeiz bei den Spielern und viel Freude bei den Zuschauern durchgeführt. Ein erster Höhepunkt war dann im Juli 1966 in Oppertshausen. Der Fußballneuling Unzenberg konnte seinen ersten Pokal bei einem Sportfest gewinnen. Wie ein Weltmeister zog man mit einer langen Autokolonne nach Unzenberg zurück. Durch den anhaltenden Fußball-Trend, wurden immer mehr Aktive gebraucht. Hier ergab sich dann die Möglichkeit der Nachbarschaftshilfe. Die Gemeinden Heinzenbach, Reckershausen, Nickweiler und Nannhausen halfen dem TV Unzenberg durch den Einsatz ihrer Jugend, so dass man schon bald im Jugendbereich aktiv Fußball spielen konnte. Die ersten Fußballerfolge ließen nicht lange auf sich warten. Bereits nach Saisonende 1967 / 1968 war Unzenberg Aufsteiger in die 1. Kreisklasse und konnte auch hier schon Vizemeister werden. In den Jahren 1974 / 1975 war der TV Unzenberg mit sechs gemeldeten Mannschaften einer der stärksten Vereine im Rhein-Hunsrück-Kreis.

Der Verein in den 60er und 70er Jahren

In der Vereinsführung gab es in den 60er Jahren verschiedene Wechsel. Der 1. Vorsitzende Anton Schneider hat so, nach Gründung der Fußballabteilung und auch aus Zeitgründen, sein Amt 1966 zur Verfügung gestellt. Bis 1968 übernahm nun das Amt Lehrer Kurt Franzmann. Bei der Jahreshauptversammlung 1968 hat man den Turnbruder Anton Schneider dann wieder die Führung des Vereins übertragen. Er nahm das Amt aber nur unter der Bedingung an, dass nach dieser Wahlperiode ein anderer die Vereinsführung übernimmt. Dies geschah dann auch im Januar 1970 im Vereinslokal Gustav Demgen. Eugen Müller wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und musste mit einem fast neuen Vorstand das Vereinsschiff über stürmische Wogen steuern. Das breite Feld der sportlichen Betätigung wurde weiter gefördert und ausgebaut. Wandern, Turnen und Fußball zeigte beim TV Unzenberg die positive Einstellung zum Breitensport. Anläßlich unserer 50-Jahr-Feier spielten 1977 unter anderen bei Fußballwerbespielen die Kreisauswahl Rhein-Hunsrück gegen die Auswahl der Verbandsgemeinde Kirchberg. Abends feierte man mit Auftritten der gemischten Gauriegen, dem TSG Oppau, dem Nahegau und des TV Unzenberg. Der Sonntag begann mit eine Frühschoppenkonzert, anschließend zog ein Festzug durch Dorf, und im anschließenden Unterhaltungsprogramm gab es Kinderturnen und Gesangseinlagen des Frauenchors. Im Jubiläumsjahr begannen auch die Vorbereitungen für den Neubau unseres Sportplatzes durch Eugen Müller.

Da Eugen Müller kurze Zeit später sein Amt niederlegte, übernahm Karl-Heinz Müller bis zur Neuwahl im August die Amtsgeschäfte. Gewählt wurde Herr Rolf Werthes, der auch 1978 bei der Jahreshauptversammlung als Vorsitzender für zwei weitere Jahre bestätigt wurde.

Im Laufe des Jahres wurde dann die Turnhalle renoviert, der neue Sportplatz fertig planiert, Lava und Mutterboden aufgebracht und die Randsteine gesetzt. Durch viel Eigenleistung und durch die sehr gute Regie des Sportkameraden Hans Kleid, konnte der Sportplatz am 11./12. August 1979 mit Fußballspielen, Festkommers und einem ökumenischen Gottesdienst eingeweiht werden. 1979 bestand der Verein aus 214 Mitgliedern. Der Fußballtrainer Helmut Schneider schied aus, neuer Trainer wurde Ernst Günter Rieß. Die 1. Mannschaft stieg in die A-Klasse auf.

Von den 'wilden' 80ern bis zur 100-Jahrfeier in 2002

Im Vereinsjahr 1983 / 84 konnte mit dem Erreichen des 3. Platzes der größte Erfolg erzielt werden. Trainer Rieß, der die Manschaft 6 Jahre trainierte, und in Unzenberg sehr gute Arbeit leistete, musste seine Tätigkeit im Sommer 1985 einstellen. Daraufhin hat die Vereinsführung den Trainer Alfons Meier aus Zilshausen verpflichtet. Ziel der ersten Saison unter Trainer Meier war es, den Klassenerhalt zu erreichen. In den „Wilden Achtzigern“ ist die berühmt berüchtigte „BOMBEN-Disco“ von 1985 nicht zu vergessen! Wegen einer Bombendrohung während der Disco-Veranstaltung mussten alle Anwesenden die Turnhalle räumen – Zum Glück war dies nur ein übler „Scherz“! Im Jahre 1986 während der Jahreshauptversammlung wurde die Vereinsnamenänderung in TV Unzenberg / Heinzenbach 1927 e.V. beschlossen. Werner Kauer wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Günter Demgen wurde von Werner Kauer verabschiedet und dankte ihm für seine langjährige Vorstandsarbeit als Schriftführer und Vorsitzender. Willi Kunz schied aus gesundheitlichen Gründen aus, auch ihm dankte man für langjährige Verdienste als Jugendleiter und für Vorstandsarbeiten. Als Nachfolger wurde Ralf Kleid gewählt. In diesem Jahr wurde der Fußball im Verein großgeschrieben. Nach 1:5 Punkten und dem letzten Tabellenplatz erkämpfte die Mannschaft mit 19:7 Punkten die Herbstmeisterschaft und mit 38:14 Punkten die Meisterschaft in der A-Klasse. Der Aufstieg in die Bezirksliga-Mitte war geschafft! Sowohl für die Zuschauer, wie auch für die Vereinsführung, kam der Unzenberg-Heinzenbacher Aufstieg in die Bezirksliga etwas überraschend, zumal die gleiche Mannschaft im Jahr zuvor noch mit dem Abstieg zu kämpfen hatte.

  1. Mannschaft / Aufstiegsspiel in Ellern in die Bezirksliga hintere Reihe vlnr.: Uli Wolf, Trainer Alfons Meier, Herbert Sehn-Henn, Gerhard Petry, Gerd Sehn-Henn, Ralf Klein, Norbert Lay, Burkhard Müller, Werner Dämgen & Friedhelm Löwenbrück vorderer Reihe vlnr.: Gerd Steil, Josef Beitz, Stefan Kleid, Erich Lang, Ralf Kleid, Frank Müller, Günter Schumann & Hartmut Kauer fehlend: Bodo Kunz, Harald Kleid, Werner Kühn, Volker Schneider, Dirk Müller, Volker Thomas-Frank

Im Mai begannen die Umbauarbeiten an der Turnhalle. Durch die vielen Helfer schaffte man in knapp sieben Monaten (zum Jahresende) die Einweihungsfeier. Auch wurde im Jahr 1986 eine Kegelabteilung gegründet. Austragungsort ist bis heute das Gasthaus Echternacht in Heinzenbach.

Im Jahr 1990 wurde Günter Schumann zum 1. Vorsitzenden gewählt. 1998 wurde nach dreijähriger Bauzeit unser neues Vereinsheim auf dem Sportplatz eingeweiht. Durch die umsichtige Planung des Bauausschusses, blieb der Verein am Ende schuldenfrei und kann sich an einem der schönsten Vereinsheime in der Umgebung erfreuen. Groß und Klein packten gemeinsam an! Dietmar Klein und Harald Kleid Falco Noak & Pascal Schumann vlnr.: August Kurz, Günter Müller, Bruno Schneider und TV Vorsitzender Günter Schumann Ende der 90er Jahren fanden sich wieder verstärkt Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Turnen und Tanzen zusammen. Tänze wurden einstudiert und an unzähligen Veranstaltungen zur Aufführung gebracht. Im Jahr 2001 wurde im Seniorenbereich eine Spielgemeinschaft mit dem HSV ´70 Sargenroth gegründet. Drei Manschaften nahmen am Spielbetrieb 2001/2002 teil. .. und im Jahre 2002 feierten wir unser 75jähriges Jubiläum!